Dienstag, 1. April 2014

"Shippies"

Der Job in der Öl-Raffinerie war mittlerweile, nach einigen Bewerbungsgesprächen, E-mails, Telefonaten und einem Drogentest, feste Sache und rückte nun immer näher. Mittwochs und Freitag hatten wir bereits 2 Work-Inductions und eine weitere sollte noch diesen Sonntag geschehen. Wir hatten also noch ein letztes Wochenende frei bevor wir anfingen zu arbeiten und wollten dieses mit surfen verbringen, was sonst ;D 
Am Freitag Abend waren die Wellen ziemlich stark und auch relativ groß, sodass wir beide ziemlich viele Wellen bekommen haben. So eine gute Surf-Session wie an diesem Abend hatten wir seit langem nicht! Wir hatten unsere Campsite direkt am Strand und haben wie in guten alten Zeiten wieder im Auto geschlafen. Am Abend haben wir auch gleich Bekanntschaft mit einigen Nachbarn geschlossen und wurden zu ein paar Bier eingeladen, was ganz passend war da es Lennerts Geburtstag war. 
Am nächsten Tag war so gut wie kein Swell da, aber es gab genug andere Sachen zu tun. Nachmittags fand ein Festival auf unserem Campingplatz statt. Besonders viel zu sehen gab es hier allerdings nicht. Das beste war noch, dass uns eine Maori-Familie einen Haufen Donuts ausgegeben hat bei ihrem Stand "Deadly Donuts". Viel interessanter als das Festival waren die vielen Motoräder und Quads welche wir den Strand herunterfahren gesehen haben über die Felsen zu einem anderen Strand. Diese Felsformation links vom Strand, welche durch einen Vulkanausbruch entstanden war, dient mehr oder weniger als Straße. Viele Motorräder, Quads und SUV's haben diesen Weg genommen um zu den Dünen am anderen Strand zu kommen, um fischen zu gehen oder Muscheln zu sammeln. Mit einem Auto wie unserem wäre das aber definitiv nicht machbar gewesen, da unser Auto ja eh schon immer mal wieder, auf Grund seiner Tiefe, auf der Straße aufsetzt. Als wir gerade dabei waren ein Van dabei zu beobachten, wie er von einem SUV vom Strand abgeschleppt werden musste kam eine Reihe von LKW's die Schotterstraße zum Strand herunter gefahren. Aus Spaß haben wir gesagt, dass es sich wohl um "Beach-Road"-Trucker handeln muss (Anlehnung an die TV-Show "Ice-road-Truckers"), hätten aber nie gedacht, dass die Trucks tatsächlich den Strand entlang fahren würden. Noch erstaunter waren wir als die Trucks dann auch noch die Felsstraße zum anderen Strand herüber genommen haben. Typisch Kiwis dachten wir uns dann nur. Später haben wir erfahren dass die Trucks Viehtransporte waren und auf den Weg zu einer sehr abgelegenen Farm waren. Nun haben wir uns auch auf den Weg über die Felsstraße gemacht ( natürlich ohne unser schönes Auto) um an die dahinter gelegenen Sanddünen zu gelangen. Wie wir schon erwartet hatten, hatten die Motorcrossbike- und Quad-Fahrer hier ihren Spaß indem sie versucht haben bis an die Spitze der Düne zu gelangen. Nach dem wir sie dabei für eine ziemlich lange Zeit beobachtet hatten haben wir nun einen einzigen gesehen der es tatsächlich schaffte. Etwas später haben wir eine Gruppe Jungs getroffen, welche Buggieboards und Snowboards dabei hatten um damit die Dünen herunter zu surfen. Wir haben uns natürlich gleich der Gruppe angeschlossen und sind ihnen zu den Dünen gefolgt. Das herunter surfen hat einen ziemlichen Spaß gemacht, trotzdem waren wir der Meinung dass es immer noch nicht wert gewesen war sich die Mühe zu machen und die Düne hinauf zu steigen. Keine einzige Wolke war am Himmel und der Aufweg war jedes mal so unglaublich anstrengend, dass man sich es vorkam als wäre man mitten in der Sahara, sodass man nach jedem Ride nach unten erstmal wieder Wasser in sich hinein pumpen musste. 
Am Abend haben wir uns die Angel von unserem Nachbarn ausgeliehen und haben unser Glück im Angeln probiert. Natürlich ohne großen Erfolg. Schnell wurde uns kalt und langweilig und es wurde auch dunkel, also sind wir zurück zum Campingplatz gegangen und hier mit weitern Bieren in Entfang genommen wurden. Heute war nämlich der Geburtstag unseres Nachbarn.
Nachdem wir uns am nächsten morgen bei allen verabschiedet hatten und noch eine Ladung Cornflakes in uns hinein geschaufelt hatten (was neben Bier unsere einzige Nahrungsquelle an diesem Wochenende war) sind wir dann relativ früh zurück nach Whangarei gefahren.

Hundertwasser-Toilets auf dem Weg nach Shipwreck Bay in Kawakawa. In Whangarei soll bald ein Hafengebäude gebaut werden, welches den letzten noch nicht umgesetzten Bauplänen von Hundertwasser entspricht. Das Projekt soll 14 Millionen kosten, 12 Millionen wurden bereits durch Spenden erzielt.

Ein weiteres der vielen Mosaik-Kunstwerke in Kawakawa

Die Straßenbeleuchtung / Wegweiser - auf kleinen Händen und Füßen stehend

Einer Häuserwand in einer Nebenstraße 

Endlich angekommen an der Shipwreck Bay

Der Campingplatz direkt am Meer

Der Hund von der Rezeption ist uns hinterher gelaufen, also hat Lennert ihn in Form eines Wettrennens zurück gebracht.

Dieses und noch weitere Shipwracks, welche wir aber nicht gefunden haben, geben dem Strand seinen Namen.

Die Felsstraße, teilweise mit tiefen Schlaglöchern und Spalten versehen, und bei Flut vollkommen unter Wasser: Wer zu spät ist kommt also erst in einigen Stunden wieder zurück.

Sunset-Session

Motor-Cross und Quad beim Versuch die Düne zu erklimmen

erste Versuche die Düne zu surfen - Stürze blieben nicht aus

Das sieht doch schon viel besser aus ! Nach dem dritten Versuch auf dem Snowboard sind allerdings beide Fußstrappen gerissen, welche mit Nägeln ins Brett gehämmert waren.

Wasser in der Wüste? Das muss eine Fatamorgana sein.

Unser Versuch zu angeln: Sieht zwar ziemlich professionell aus, war jedoch genau das Gegenteil...

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