Sonntag, 24. November 2013

Geschehnisse der letzten Woche

Lennert und Ich haben eine sehr anstrengende und arbeitsreiche Woche. Montag und Dienstag konnten wir mal wieder Dan bei seinem Haus helfen. Montag mussten wir die komplette Inneneinrichtung aus den Schlafzimmern und dem Arbeitszimmer tragen, da hier der Teppich erneuert werden sollte. Es waren hauptsächlich fertig gepackte Umzugskartons. Etwas schwerer wurde es mit den Betten aus allen Zimmern und besonders mit den Schränken. Bei dem massiven Antik-Holzschrank aus dem Elternschlafzimmer bin ich echt an meine Grenzen gekommen aber Stück für Stück haben wir es auch gemeistert die ganz schweren Sachen zu bewegen.
Am Dienstag mussten wir logischerweise alle Möbel wieder zurück an die richtige Stelle in die Zimmer zurück tragen. Beide Tage waren sehr anstrengend und ich war Abends immer todmüde auch wenn wir jeweils nur 3-4 Stunden gearbeitet haben. Da wir für Dan aber mittlerweile schwarz Arbeiten haben wir ziemlich gutes Geld verdient! 
Am späten Dienstag Abend, wir waren gerade in der TV-Lounge im Hostel, habe wir unser erstes etwas Stärkeres Erdbeben erlebt. Es war etwa halb 12 Uhr Nachts, und meine Augen waren schon dabei zu zufallen, hat die Erde angefangen zu Beben. Für etwa 10 Sekunden haben der Fußboden und die Wände kräftig gewackelt. Komisch war nur das sich echt keiner von uns auch nur ein bisschen bewegt hat. Jeder ist sitzen geblieben und wir haben uns nur gegenseitig angeguckt. Als das Erdbeben vorbei war haben Lennert und Ich gejubelt und haben uns ein High-Five gegeben, da wir so lange darauf gewartet haben, dass wir mal ein richtiges Erdbeben miterleben. Auf meinem Handy habe ich eine App, welche über Erdbeben in Neuseeland berichtet. Jeden Tag tauchen hier viele Erdbebenberichte auf, meistens haben sie aber den Status "Unnoticeable" oder manchmal auch "Weak". Dies war der erste den wir miterlebt haben der den Status "Weak" übertroffen hat; und das gleich um 3 Stufen. Die nächsten Stufen sind "Light", "Moderate" und "Strong". Mit einer Magnitude von 4,6 hatte dieser Erdbeben den Level "Strong" erreicht. Hierdrüber kommt nur noch eine weitere Stufe "Severe". Das sind soweit ich weiß glaube ich Erdbeben mit einer Magnitude ab 6,0. Hier drohen dann Gebäude einzustürzen und Ähnliches, wie das Erdbeben in 2011, welches eine Magnitude von 6,3 aufwies. 
Am Mittwoch habe ich eine Tagschicht in einer Wollfabrik gearbeitet. Hier werden jeden Tag Tonnen von Schafswolle verarbeitet. Zusammen mit noch 2 anderen Männern mussten wir drei Maschinen mit Schwarfswolle befüllen.  Mit einem Haken musste ich die etwa 150 kg schweren Säcke voll Wolle auf eine Sackkarre heben und die Säcke dann vor den Maschinen abladen. Dann mussten wir die Säcke öffnen und die Maschinen immer wieder mit neuer Wolle befüllen. Immer mal wieder hat man beim auspacken der Wolle in kleine Dornen oder auch mal in Scheiße gegriffen. Lennert hat in dieser Woche 2 Nachschichten in der Selben Fabrik gearbeitet sodass wir uns immer gegenseitig fahren und abholen mussten. 



Am Donnerstag habe ich einen Job in einer Plastikfabrik bekommen. Das war richtige Fließbandarbeit und auch dementsprechend langweilig. Alles was ich machen musste war es, frisch geformte Plastikeimer mit Henkeln zu versehen und in Karton zu Stapeln. Nebenbei musste ich noch eine zweite Maschine bedienen, wo die dazugehörigen Deckel gemacht wurden. Diese musste ich ebenfalls nur Stapeln und verpacken. Eigentlich sollte ich 8 Stunden arbeiten, aber auf Grund eines Maschinenschadens konnte ich nach 4 Stunden nicht mehr weiterarbeiten und man hat mich nach Hause geschickt. Was eine Erleichterung das doch war. 



Zuhause angekommen habe ich mich zu den anderen in den Hostel-Garten gesellt und wir haben ein paar Bier getrunken und Karten gespielt. Als im Hostel dann auch irgendwann tote Hose war wollten wir zurück zur Wohnung. Auf der Straße vor dem Hostel ist ein total besoffenes Mädchen an uns vorbei gelaufen. Sie war etwas übergewichtig und konnte nicht einmal mehr richtig laufen, da sie immer wieder mit ihren Highheels umgeklappt ist. Irgendwas hat die auch noch gesagt aber wir haben kein Wort verstanden. Wir haben die dann auch nicht weiter beachtet bis sie etwas weiter die Straße runter dann in ein Auto gestiegen ist. Wir hatten uns gleich gedacht, wie die noch fahren will wenn du so dermaßen betrunken war. Sie ist dann auch tatsächlich losgefahren, erst im Zickzack die Straße runter, dann ist sie wieder stehengeblieben für einige Minuten. Langsam hat sich der Wagen dann wieder in Bewegung gekommen, ist dann nach links ausgeschwengt und langsam aber sicher in die Seite eines parkenden Autos gefahren. Da wir selbst auch ein wenig angetrunken waren, war unsere erste Reaktion das wir gelacht haben... bis zu dem Moment wo wir realisiert haben, dass die gerade in unser Auto gefahren ist. Wir haben versucht die Frau zu stoppen und ich habe mich auf die Straße gestellt, aber musste dann ausweichen als sie nicht stoppen wollte und an uns vorbei gefahren ist und verschwunden ist. Voller Wut haben wir noch unsere Bierflaschen hinter dem Auto geworfen. Hätte zwar eigentlich nicht sein müssen, aber wenn die schon so unverantwortlich ist und sich betrunken ins Auto setzt, dann in ein anderes Auto fährt und dann auch noch Fahrerflucht begeht und einen dabei fast umfährt, dann kann man kaum anders reagieren. Das Nummernschild konnten wir in der Dunkelheit leider nicht komplett erkennen aber bis auf einen Buchstaben sind wir uns eigentlich sicher gewesen. Am nächsten Morgen sind wir dann auch gleich zur Polizei und haben das gemeldet. Wir hoffen nun also, dass man die findet. 
Der nächste Abend war nicht weniger ruhig. Es war Claires letzter Abend und in unserer Wohnung waren ungefähr 20 Leute am feiern. Es war einfach eine riesen Party und ging bis zum nächsten Morgen. Samstag und Sonntag habe ich dann auch gar nichts mehr gemacht, bis auf Filme zu gucken, Gitarre zu spielen und zu lesen.

Der Kratzer an unserem Auto 

Hier mussten wir versuchen die Situation zu beschreiben

Donnerstag, 14. November 2013

Bonfire Night

Letzten Dienstag am 05.11. war der britische Feiertag, die "Bonfire Night". Der Anlass dieses Feiertages ist das beinahe gelungene Attentat auf das Parlament in London in 1605. Der Attentäter "Guy Fawkes" wurde jedoch kurz vorher in der Kanalisation unterhalb des Parlament festgenommen und später hingerichtet. Jedes Jahr wird dieser Tag an dem das Attentat "nicht" gelungen ist besonders in London gefeiert, teilweise aber auch in Neuseeland wie hier in Christchurch. Der übliche Gebrauch jedes Jahr ist es eine Puppe, welches Guy Fawkes darstellen soll, auf einer Art Scheiterhaufen zu verbrennen und selbstverständlich jede Menge Feuerwerke loszulassen. Mit Steve, Lucas und einem Freund von ihm bin ich dann zusammen nach New Brighton gefahren um hier am Abend um 9 Uhr das Feuerwerk zu genießen. Die Hauptattraktion hat natürlich direkt am Pier von New Brighton stattgefunden. Hier haben sich schon am frühen Abend hunderte von Leuten versammelt. Es war sogar ein Riesenrad und andere Fahrgeschäfte und Essensstände direkt am Strand aufgebaut. Das gesamte Feuerwerk am Abend wurde außerdem mit James Bond Musik unterlegt, weil heute zufälligerweise auch ein Jubiläum von Ian Fleming gefeiert wurde. Uns war das hier direkt am Pier aber ein bisschen zu stressig und wir haben uns dafür entschieden etwas südlicher an den Strand zu gehen. Von hier aus hatten wir einen guten Blick auf den Pier und waren dazu fast alleine und konnten noch bis kurz vor 9 ein bisschen Fußball am Strand spielen. Kurz vor neun kamen dann immer mehr Leute an den Strand, sodass dann am gesamten Strand-abschnitt Leute versammelt waren und Feuerwerke losgelassen haben. Es war ein wunderschöner Anblick! Ich habe natürlich soviel wie möglich versucht mit meiner Kamera festzuhalten, da ich aber kein Stativ hatte und auch nichts wo ich die Kamera hätte ablegen können sind die Bilder alle etwas verwackelt, was ich aber auch nicht unbedingt schlecht finde ;) 




von Links nach Rechts: Andrea, Steve und Bier


Lucas! 

Es geht los ! Die ersten Feuerwerkt werden gezündet.





 

Donnerstag, 7. November 2013

Strandausflug mit Lucas und Harry

Seit letzter Woche hat Lucas sein eigenes Auto und da er am Montag frei hatte, hat er uns zu einem Ausflug zum Strand eingeladen. Lucas ist so ziemlich der schlechteste Autofahrer der mir bis jetzt in meinem Leben begegnet ist :D Zwar meinte er Anfangs zu uns das läge an der Umstellung mit der linken Hand schalten zu müssen, aber spätestens als er die ungefähr dritte rote Ampel übersehen hatte war mir klar, dass das nicht der einzige Grund für seine außergewöhnlichen Fahrkünste ist. Trotz allem sind wir heile zum Strand nach New-Brighton hin und zurück gekommen und wir hatten einen sehr entspannten Tag !


Der neue Slogan der Leiharbeiterfirme für die wir arbeiten..

Harry erkundigt sich nach dem Weg


Lucas aus Brasilien 

Harry zeigt seine athletischen Künste 





Strandhäuser !


Halloween-Bilder

Am ersten November hatten wir einen Halloween-Party im Hostel. Lennert und ich sind als Zombie-Bauarbeiter gegangen. Die passende Kleidung hatten wir ja schon, also mussten wir nur noch unser Gesicht anmalen ;D Hier sind einige Bilder:


Das wohl beste Kostüm des Abends: Einfach eine Ladung Teig im Gesicht im Laufe des Abends immer mehr Sachen rangeklebt wurden. Hier kann man schon eine Bratwurst und eine Kartoffel sehen.


Josh als Terrorist verkleidet. Mit ihm zusammen wollten wir Nachts noch in einen Club. Sind aber (wie die beiden Male davor auch schon) nicht reingekommen... Fragt sich nur warum..

Lennert hat heute Nacht im Wohnzimmer geschlafen. Hat auch super Spaß gemacht am nächsten Morgen wieder um 10 aufzustehen und zu wwoofen. Wenn unser Kater zu schlimm ist, dann legen wir uns morgens im Hostel dann meistens in andere Betten um noch ein wenig zu schlafen.

KBC-Tour durch Christchurch

Diese Woche haben wir den Besitzer des Hostels Chris kennen gelernt. Chris hat uns Wwoofern eine Tour durch Christchurch angeboten und das umsonst;) Wir waren sozusagen die ersten die bei der Tour mitmachen durften um sie zu testen und sie im nachhinein zu beurteilen. Für 20 Dollar können dann ab demnächst Hostelbesucher diese Tour machen. Zum größten Teil war die Tour natürlich über das Erdbeben, was sehr interessant war. Wir sind aber auch aus der Stadt rausgefahren in die Berge um Christchurch herum und durch einen Tunnel durch die Berge hindurch, nach Lytellton, eine kleine Hafenstadt.


Das alte Rugby-Stadium. Naja alt kann man wohl kaum sagen. Es wurde erst kurz vor dem Erdbeben fertiggestellt und seit dem fast noch nie benutzt da es nun einsturz-gefährdet ist und abgerissen werden soll. Kurz vorher sind wir an einigen Gebäuden vorbeigekommen, welche ebenfalls abgerissen werden um dort Platz für das neue Stadium zu schaffen.

Eines der neue Häuser in der Hügeln vor Christchurch [...]

[...] und eines der alten Häuser.

Blick auf Christchurch

Eine Kunstinstallation aus 185 verschiedenen Stühlen für die Opfer von Christchurch. Es gibt viele ähnliche Kunstwerke auf der ganzen Welt. Auch in New York gab es zum 10. Jahrestag zu den Terroranschlägen am 11. September. Hier standen allerdings 2753 leere Stühle.

Jetskiing + ChCh Arts-Festival

Hin und wieder machen wir mit den anderen die bei uns in der Flat wohnen Ausflüge, wie auch an diesem Tag. Ein Freund von Steve und Neele, welcher im Kiwi-Basecamp wohnt, arbeitet bei einem Jetski-Laden. Da dieser dieses Wochenende geschlossen hat, durften wir die Jetski's umsonst ausleihen! Die meisten sind schon morgens losgefahren nach Ashburton, wo ein kleiner See ist zum Jetski fahren und anderen Sachen. Wir mussten leider noch Wwoofen aber haben uns heute besonders beeilt, sodass Ich, Neele, Rachel und Chris dann auch gegen Mittag los konnten. Lennert hatte heute leider laundry und konnte deswegen nicht mit . Ashburton liegt etwa auf halber Strecke zwischen Christchurch und Timaru und wir mussten ne knappe Stunde fahren bis wir dann da waren. Schon auf dem Weg hier her sind uns unzählige Oldtimer entgegen gekommen und wir haben uns gefragt woher die alle kommen bzw. wo die alle hinwollen und wie der Zufall es wollte war direkt hier am See ein Oldtimertreffen!



Nicht weit von den Oldtimern entfernt stand unser Van mit den Jetski's auf dem Anhänger. Natürlich haben wir die ganzen Oldtimer mit links in den Schatten gestellt und waren die Hauptattraktion hier am See ;D
 Nachdem wir die Oldtimer lange genug betrachtet hatten und die anderen auch endlich zurück waren konnte es losgehen. Wir hatten nur Jetski's hatten mussten wir uns abwechseln aber das hat auch nie besonders lange gedauert, da es verdammt windig und kalt war auf den Jetski's. Einer von den beiden war etwas langsamer und es kam eine Wasserfontaine hinten raus. Wenn man also in der falschen Windrichtung gefahren ist hat man das Wasser immer abbekommen. Das kalte Wasser hat sich aber schon wieder warm angefühlt, da der Wind einfach noch viel kälter war. Der andere von den beiden Jetski's war um einiges schneller. Mit seinen 180 Ps kann man hiermit locker über 120 km/h erreichen. Ich habe beide mal ausprobiert aber konnte nicht ganz so schnell fahren, da die Wetterbedingungen es auch nicht zugelassen haben und nach etwa 10 Minuten Fahrt meine Finger und mein Gesicht schon fast gefroren waren.
Trotzdem hatten wir einen riesen Spaß und ich würde bei Gelegenheit gerne noch mal fahren ;)


Steve und Neele

Rachel und Chris

Keine Ahnung wie die das hinbekommen haben aber die sind tatsächlich mit dem Jetski umgefallen.

Ich :D


Ursprünglich hatten wir zwar vor auf einem nahe gelegenen Campingplatz zu übernachten, aber sind dann doch wieder zurück nach Christchurch gefahren da es noch relativ früh war.
Abends sind Lennert und ich dann in die Stadt gegangen um das Arts-Festival von Christchurch zu sehen, welches über das ganze Wochenende läuft. Das ganze Festival hat am Cathedral-Square stattgefunden, also rund um die zerstörte Kathedrale herum. Alle Gebäude und Brücken waren mit Lichtern beleuchtet und es gab viele verschiedenen Stände und Attraktionen wir Feuerspucker oder riesige, von Menschen gesteuerte, Figuren. Ich hatte leider nur mein Handy mit, weswegen die Bilder nicht so gut geworden sind, aber es sollte reichen:)
Hier sind einige Figuren zu sehen welche durch die Menge liefen.

Irgendwie war das ganze Festival verdammt gruselig...