Sonntag, 29. Dezember 2013

New Plymouth

Von Wellington losgefahren wollten wir eigentlich nach Taupo fahren, hatten aber auch nicht wirklich einen genauen Plan was wir genau machen wollten und wo wir genau hinwollten. Auf unserem Weg Richtung Norden haben wir dann zwei deutsche Hitchhiker aufgenommen. Die beiden hießen Laura und Charlie und eigentlich waren beide auch ganz nett aber es hat natürlich nicht lange gedauert bis Lennert sich mit den beiden in die Haare bekommen hat. Irgendwie schafft er es immer wieder in dem er die besondere Begabung hat immer genau zu wissen wir er Mädchen in den Wahnsinn treiben kann. Eigentlich hatten wir das aber auch nur mit Charlie. Ich denke mal das Problem war einfach, dass beide immer eine unterschiedliche Meinung zu wirklich Allem hatten. Die beiden wollten auf jeden Fall nach New Plymouth und da wir selbst nicht wirklich wussten wo genau wie heute noch hinfahren wollten haben wir uns einfach dafür entschieden die beiden nach New Plymouth zu fahren und ein paar Tage dort zu verbringen. Die beiden Mädchen haben wir dann zu dem Haus von Deryl gebracht, bei dem sie sich für Couchsurfing beworben haben. Eigentlich wollten wir gerade wieder losfahren und uns einen Campingplatz suchen, aber Deryl hat uns gleich angeboten auch in seinem Haus zu schlafen und wir haben das sehr freundliche Angebot angenommen. Deryl ist körperlich behindert und er sitzt im Rollstuhl. Es war ziemlich interessant mit ihm zu leben, da er trotz seiner Behinderung noch ziemlich selbstständig ist. Damit meine ich dass er in der Lage ist Auto zu fahren, zu Kochen und mit einer ziemlich verkrüppelten Handhaltung zu schreiben. Überall im Haus hat er bestimmte Halterungen und Hilfsmittel die ihm den Alttag etwas erleichtern. Trotzdem war jeden Tag eine Betreuerin bei ihm die ihm bei manchen Sachen helfen musste. Zum größten Teil war das glaube ich Waschen und Einkäufe machen. Der ein oder andere Moment war allerdings etwas merkwürdig. Man wusste nie so richtig ob man ihm bei manchen Sachen helfen soll und er das mögen würde oder ob er sich dann aufregen würde und sagt dass er das genau so gut alleine kann und nicht bemitleidigt werden möchte. Außerdem musste man auch natürlich immer aufpassen was man sagt. Mindestens einmal ist mir das auch passiert, dass ich vielleicht die falschen Worte gewählt habe, das ist mir aber erst viel später aufgefallen. Als wir ihn fragen wollten wie man zum Strand kommt, habe ich ihn gefragt ob man dahin laufen kann oder ob das zu weit ist. Da ich das deutsche Wort "man" mit "you" anstatt mit "we" übersetzt habe, hat er sich glaub ich ein bisschen angesprochen gefühlt, wodurch wahrscheinlich auch dieses ungewöhnlich lange Schweigen zustande kam. Es haben außerdem noch zwei weitere Mädchen bei Deryl gewohnt, welche beide aus der Schweiz kamen. Mit den beiden sind wir noch am selben Abend zum Strand gefahren. Lennert und ich waren schwimmen, die beiden aber natürlich nicht. Wieso sollten die auch ins Meer gehen - Frauen eben. Am nächsten morgen haben wir uns mit Laura und Charlie aufgemacht um ein wenig von New Plymouth und der Umgebung zu sehen. 
Weihnachtsstimmung wurde hier verbreitet - Der LKW ist durch die ganze Stadt gefahren und es wurden Weihnachtslieder gespielt.

Hier waren wir am Abend schwimmen. Das Wasser war übrigens erstaunlich warm- um einiges wärmer als in Christchurch.. aber immer noch vieeeelll zu kalt für die beiden Mädchen.

Deryls Haus

Lennert und Deryl am spielen. Im Hintergrund läuft seit einigen Stunden die Beerdigung von Nelson Mandela

Gruppenbild! Lennert fühlt sich glaube ich ein wenig unwohl auf einem gemeinsamen Bild mit Charlie zu sein :D
Ursprünglich war unser eigentlicher Plan für den nächsten Tag auf den Mount Taranaki zu steigen. Im Gegensatz zu den Mädchen hatten wir aber keinerlei Wanderausrüstung, sprich feste Schuhe oder dicke und warme Anziehsachen ( auf dem Gipfel lag noch Schnee ). Als Lennert dann vorgeschlagen hat dass er, wie ein echter Hobbit, einfach Barfuß den über 2500 Meter hohen Berg erklimmen wollte, haben sich Lennert und Charlie wieder gestritten und der Plan war somit gestrichen. Viel mehr hat uns aber dazu bewegt nicht auf den Berg zu klettern, als Deryl uns davon erzählt hat wie schnell das Wetter hier umschlagen kann und in Null-Komma-Nichts aus Sonnenschein Unwetter werden kann. Erst kürzlich ist hier auch ein Wanderer umgekommen der wohl auch mit anderem Wetter gerechnet hatte. 
Alternativ sind wir dann um den Mount Taranaki herum gefahren und sind zu einem Wasserfall gefahren welcher sich auf der Rückseite der Berges befand. 

Diese schon sehr abenteuerliche Straße führte in den Dschungel hinein zum Wasserfall! 






Auf diesem Bild stehe ich schon verdammt nah am Wasserfall dran und ich hätte aus 
Angst von den unglaublichen Wassermassen die hier herunterschütteten mich auch nicht näher heran getraut.
Anschließend wollten wir eigentlich zu sogenannten Mudpools fahren, von welchen wir in der Touri-Info gehört hatten. Da wir die aber nicht gefunden haben sind wir im Meer schwimmen gewesen. Es war so schön hier und wir waren so damit beschäftigt uns im Wasser auszutoben, dass ich ganz vergessen habe Bilder zu machen. Die beiden Mädchen haben ihre Zeit damit rumgeschlagen im Auto zu warten, sich über irgendwelche Sachen aufzuregen und Laura hat es tatsächlich noch hinbekommen ihr Handy zu verlieren. Wie oder wo genau weiß sie nicht und ihr ist auch erst zurück in New Plymouth aufgefallen dass sie ihr Handy verloren hat. Anklingeln oder orten konnten wir das 800 € teure Handy nicht, da Laura es in den Flugmodus gestellt hat, um Strom zu sparen! Auf dem Heimweg haben wir noch alle zusammen bei Pak&Save Essen eingekauft, und die Mädchen haben uns bekocht, während Lennert und ich noch einen Felsen beklettert haben um auf dessen Spitze den Sonnenuntergang zu beobachten! 
Lennert beim Ballast ablassen, um sich den schweren Weg nach Oben etwas zu erleichtern

..der Weg nach Oben !

Mount Taranaki - Für diesen Blick hat sich die Kletteraktion schon gelohnt !




Sonnenuntergang
Auf unserem Rückweg, kurz bevor es dunkel wurde, sind wir noch an einer Maori-Carving Werkstatt vorbei gekommen. Eigentlich hatte die Werkstatt schon lange geschlossen, aber eine freundlich Frau war trotzdem noch bereit wieder alles für uns aufzuschließen und alle Lichter wieder einzuschalten und hat uns eine persönliche Tour gegeben und uns all unsere Fragen beantwortet. Wir haben viel von ihr gelernt, wie zum Beispiel, dass ein Tattoo unter Mund immer für ein besonderes Talent steht. Die Frau selbst hatte auch so ein Tattoo was für ihr Können bei dem Stein- und Holzcarving steht. Zuhause angekommen hat das Essen schon auf uns gewartet und wir konnten nach so einem langem und erlebnisreichen Tag zufrieden ins Bett gehen um am nächsten Tag nach Raglan aufzubrechen. 










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