Montag, 10. Februar 2014

Was gibt's neues in Whangarei?

Nachdem wir so eine unglaublich gute Zeit in Pataua hatten, wurde es langsam wieder Zeit nach Whangarei zurück zu kehren. Hier hatte Trevor eine Menge an Aufgaben für uns zu erledigen. Es war immer genug Arbeit für uns da, dass wir den ganzen Tag beschäftigt waren. Und das beste dabei ist, dass uns Trevor sogar noch bezahlen möchte für die Arbeit die wir für ihn machen. Zwei Stunden sollen wir jeden Tag sozusagen für Unterkunft hier arbeiten und alles was wir über die ersten 2 Stunden hinaus machen will er uns bezahlen. Zu den Aufgaben die er uns gibt, welche meistens auch noch einen riesen Spaß machen, gehören Feuerholz spalten, Bäume fällen, weed eating (Rasen mähen mit der Motorsense), rund ums Haus aufzuräumen (dazu gehörte der Rat-Shed) und alle möglichen Sachen zu Reparieren, wovon wir die meisten auch noch kaputt gemacht haben.
Die mit Abstand meisten Sachen macht aber immer noch Max kaputt. Das lustige dabei ist, dass er sich mal ganz am Anfang darüber beschwert hat, dass ihn immer alle Leute beschuldigen, dass er immer alles zerstört. Diese Anschuldigung hat sich mittlerweile mehr als Wahr erwiesen. Ich glaube ich hatte Max' Grobmototrik schon einmal in einem früheren Blogeintrag erwähnt, da die Anzahl an Gegenständen die er zerstört hat nun aber langsam nicht mehr überschaubar ist, finde ich, dass dies ein guter Punkt ist um noch einmal an die vielen schönen, nun beschädigten oder kaputten, Dinge zu denken. Soweit ich mich erinnern kann gehören hierzu die Eisenstange vom Boot, eine Spitzhacke, eine Schaufel, unzählige Bäume, ein Fahrrad, das Pool Cover, ein Tisch, ein Auto und der Spapool hat sich lieber gleich selbst zerstört (Insider :D ).
Aber nun zurück zum Thema... Neben den oben schon aufgezählten Aufgaben gefallen mir 3 besonders gut. Hierzu gehört das fast tägliche Kochen mit Lennert, das erneuern eines Damms und das bauen eines Downhill-Mountainbike-Tracks, welcher, wenn er fertig ist, bis zum Hollings-Haus führen soll. 
Irgendwo im Wald auf Trevors Grundstück versteckt befindet sich ein Damm in einem kleinen Bach, von welchem das Wasser für den Pool und für den Garten kommt. Seit einiger Zeit hält der Damm aber nicht mehr dicht und das Wasser findet seinen Weg durch kleine Risse durch den Damm hindurch. Da Trevor schon des öfteren probiert hat den Damm zu reparieren, aber immer wieder gescheitert ist, musste nun eine neue Idee her. Um den Damm zu umgehen haben wir ein Rohr über den Damm gelegt um dass Wasser weiter zu leiten. Hinter den Damm haben wir 2 Fässer positioniert. Das Wasser läuft nun erst in das eine Fass, in welchen sich der Dreck im Wasser am Boden absetzten soll. Sobald das Fass voll ist, fließt das oben liegende, saubere Wasser in das zweite Fass über. In dieser Fass führt die Pumpe um das Wasser den Hügel hoch in den Swimmingpool und den Garten zu bekommen.


Bewaffnet mit 2 Macheten, Kettensäge, Motorsense, Beil, Hake, Schaufel und Spaten sind wir einige Tage zuvor in den Wald hinter Trevors Haus gegangen um hier einen Mountainbike-Track in die Büsche zu schlagen. Trevor ist mit der Kettensäge vorgegangen und hat alle etwas größeren Bäume gefällt. Da Max ja ohnehin gut im zerstören ist, ist er Trevor gefolgt und hat die etwas kleineren aber immer noch massiven Bäume aus der Erde heraus gerissen. Lennert und ich haben mit den Macheten Äste und anderes Gestrüpp entfernt, haben Wurzeln und Baumstämme aus dem Boden gerissen und einige Teile des Tracks mit Schaufel und Spaten eben gemacht, sodass man beim befahren nicht zur Seite hin abrutscht. Am Mountainbike-Track haben wir einige Tage lang gearbeitet bis er endlich soweit war dass wir ihn schon einigermaßen befahren konnten.



Im Allgemeinen sind wir sehr viel Mountainbike gefahren in Whangarei, da man das hier wunderbar machen kann. Einmal sind wir mit Trevor hoch auf den Mount Parihaka gefahren (der Berg auf denen auch deren Haus ist), wo sich ein Krieger Monument befindet und von wo aus man einen Ausblick über ganz Whangarei hat. Von hieraus führen mehrere professionell angelegte Mountainbike Tracks herunter, es gibt einige große Funparks und sogar einige Riesenrampen von denen die Landebahnen mit Teppich ausgelegt sind. Zwei weitere Parks gibt es unten im Tal, von denen wir den einfachen schon einige Male gefahren sind aber den schweren bisher noch nicht ausprobiert haben und es wahrscheinlich auch nicht mehr werden, da wir es mit den Rädern so weit getrieben haben und die Leute in der Fahrradwerkstatt Trevor schon auslachen weil er jede Woche wieder kommen muss. Das letzte Mal sind Max und Lennert mit den beide guten Mountainbikes runter zum Park gefahren und mussten dann von Trevor abgeholt werden, da sich beide total zerlegt hatten und Max sein Vorderrad in eine 8 verwandelt hat.




Auch Trevor hat vor kurzem etwas ziemlich aufregendes erlebt. Er hat eine junge Frau dabei erwischt, wie sie in seiner Apotheke Kosmetikartikel stehlen wollte und hat sie dann erst zu Fuß verfolgt bis sie in ein bereitstehendes Fluchtauto eingestiegen ist. Als er versucht hat das Auto zu stoppen, wurde er von dem Auto angefahren, unglücklicher Weise gegen sein Knie, was bereits beim Muscheln sammeln verletzt worden war. Trotz des Unfalles hat er nicht aufgegeben und ist in sein Auto hinter der Apotheke gesprungen und hat versucht den Fluchtwagen zu verfolgen, hat sie aber schnell verloren.

Unser Wochenende war absolut großartig! Am Freitag sind wir Abends nach Whangarei gefahren und haben hier Sam und Richard kennen gelernt. Die beiden Kiwis haben uns zu deren Wohnung eingeladen und anschließend sind wir bis am frühen Morgen in den Clubs von Whangarei gewesen. Wir hatten zwar eine richtig gute Nacht dafür waren wir aber am nächsten Morgen umso müder, als wir in aller Frühe Trevor beim packen helfen mussten bevor wir fürs Wochenende nach Pataua aufgebrochen sind. In Pataua angekommen war einfach das beste Wetter was man sich hätte vorstellen können und es waren auch, wie erwartet, viele Leute da. Den ganzen Nachmittag haben wir bei der Pataua Bridge verbracht, welche an diesem Tag voller Leute war welche am springen waren. Abends waren wir auf einer Party bei Nicola und Tanja eingeladen. Tanja ist eine alte Schulfreundin von Max und wohnt mit ihrer Familie in einer Commune außerhalb von Pataua. Ihr Freund Nicola ist Kroate mit einer ziemlich harten Vergangenheit. Er hat uns davon erzählt, dass es damals normal war immer mindestens eine Waffe bei sich zu tragen als er noch zur Schule gegangen ist. Manchmal wurde sogar mit Handgranaten in der Schule geworfen, einmal mitten in eine Menschenmenge rein, es wurde zum Glück aber niemand verletzt. Nach der Schule ist er Mitglied einer Spezialeinheit geworden und später Türsteher für einen Club in Belgrad. Er hat uns einige seiner letalen Handgriffe gezeigt und wie man jemanden so schnell wie möglich entwaffnet. Später hat er dann seine Schrotflinte aus einem Schrank geholt, welche er heute noch zum Jagen benutzt.
Eigentlich wollten wir Sonntag etwas früher aufstehen, haben dann aber wieder bis 12 geschlafen weil wir so fertig waren. Am späten Mittag haben Lennert und Ich es dann aber doch geschafft was in den Magen zu bekommen und surfen zu gehen. Wir waren mit den Longboards draußen aber die Wellen wurden nach einiger Zeit etwas größer und wir haben uns dazu entschieden Shortboards zu holen. Als wir mit den fertig gewachsten Boards wieder zurück zum Strand wollten sahen wir eine Gruppe von Leuten, welche auf der Düne stand und aufs Meer blickten. Als wir die Spitze der Düne erreicht hatten, wussten wir was die neugierigen Blicke auf sich hatten. Eine Vielzahl an Delphinen schwomm nur wenige Meter vom Strand entfernt. Immer wieder sah man die Delphine durch die Wellen blitzen mit einer unglaublichen Geschwindigkeit und wiederholt sprangen die Delphine mit einem hohen Satz aus dem Wasser heraus. Es kamen immer mehr Leute angerannt darunter auch Trevor und die anderen. Trevor hat uns gleich gesagt dass dies sehr selten ist, dass Delphine so nah an die Küste herankommen um in den Wellen zu spielen. Ich hatte hastig einige Bilder geschossen, habe dann aber Trevor meine Kamera in die Hand gedrückt um Lennert zu folgen welcher schon, voller Aufregung, ins Wasser gerannt ist. Wir waren die einzigen die sich ins Wasser getraut haben und für Max war dieses Ereignis nun auch Grund genug um aufzustehen und er ist uns ins Wasser gefolgt. Die Wellen waren relativ groß und wir konnten die Delphine plötzlich nicht mehr sehen.. Doch auf einmal schossen welche so nah an uns vorbei, dass wir sie hätten anfassen können. Natürlich waren sich die Delphine dessen bewusst, dass sie Gesellschaft hatten und waren dermaßen flink, dass wir sie ne hätten berühren können. Ich hatte sogar ein etwas mulmiges Gefühl, dass vielleicht auch ein Hai unter den ganzen Flossen ist die aus dem Wasser guckten oder dass ein Delphin uns übersehen würde und uns mit seiner Nase rammen würde. Bei der Geschwindigkeit würde das mindestens einige gebrochene Rippen bedeuten. Natürlich ist aber nichts passiert und die Delphine sind fröhlich weiter gesprungen und durch die Wellen geschwommen, sodass man sie wunderbar sehen konnte. Nach einigen Minuten sind die Delphine jedoch weiter gezogen nach links den Strand entlang. Hinterher schwimmen war selbstverständlich zwecklos also sind wir so schnell es ging zurück an den Strand um ihnen zu folgen. Nun sind wir also Kilometer lang den Strand herunter gesprintet und haben versucht mit den Delphinen mitzuhalten. Manchmal waren wir wieder auf gleicher Höhe mit ihnen aber sobald wir einige Meter rausgeschwommen sind, waren sie schon wieder viel zu weit weg.



Sonntag Abend hatten wir ein Barbeque mit Freunden von Vicki und Trevor. Nach gutem Essen und einer Sunset-Surfsession sind wir ganz spontan zum Nachbarhaus gegangen wo andere Jugendliche am feiern waren. Wir kannten zwar niemanden von den Leuten aber es scheinte kein Problem zu sein, dass wir da so aufgekreuzt waren und wir feierten alle zusammen. Eigentlich hatten wir uns vorgenommen nichts zu trinken und relativ früh wieder zu verschwinden damit wir es zumindest an einem Tag schaffen früh aufzustehen um surfen zu gehen. Die Stimmung war allerdings so gut, dass wir noch lange geblieben sind bis die Party zu Ende war und wir am nächsten Tag unseren Langschlaf-rekord gebrochen haben indem wir bis 2 geschlafen haben.

Auf dieser Bank sitzen wir tagtäglich um die Wellen auszuchecken. 

Im besten Fall sehen die Wellen so aus !

1 Kommentar:

  1. Hell and damnation, I'm awfully envious and I'd rather be where you are at the moment than where I'm right now: at home at my desk planning tomorrow's lessons, sigh...
    Why do the two of you deserve swimming with dolphins, fighting with your mountain bikes (and the trail) while I'm working my a... off down here???
    Anyways, good stuff to read and I'll read on later as for now this is the question: Can two of my 12th grade folks who are planning work & travel ask you a couple of questions via email, will you please be so nice as to answer them and can we put your experiences together with the address of this marvellous blog on the school's homepage? Couple of articles under the headline "Ulricianer abroad" already there, would like your experiences online as well: can I have an email to be able to send you some questions, if it's OK with you? Mine still is donath@emsnet.de and I'm eagerly looking forward to receiving your OK. Until then, enjoy every single day in NZ and carry on swimming with the dolphins and starring at the marvellous waves. All the very best to you, dt

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