Mittwoch, 29. Januar 2014

Downhill Mountainbiking

Wie jeden morgen haben wir auch dieses Morgen damit begonnen zu Surfen. Die Wellen waren nicht besonders groß aber eigentlich lohnt es sich immer ins Wasser zu gehen. Auch wenn es kaum Swell gibt kann man immer noch Duckdiving üben oder einfach etwas paddeln, was auch sehr wichtig ist. Je besser man paddelt desto mehr Wellen bekommt man dann auch. Am einfachsten haben es aber immer noch die etwas jüngeren Kinder. Hier gibt es einen Haufen von denen und die bekommen einfach jede einzelne Welle. Selbst wenn die einen eine Welle vor der Nase wegnehmen kann man nichts machen, weil das ja immerhin Kinder sind und man auch irgendwie immer auf die Rücksicht nehmen muss. Und das scheinen die auch zu wissen, denn sonst würden die diesen Vorteil nicht so gnadenlos ausnutzen.
Gegen Mittag sind wir mit Trevor Downhill Mountainbiking gegangen. Vicki hat uns dazu mit dem Auto auf einen Nahe gelegenen Berg gefahren. Damit hatten wir uns also den Aufweg, also das anstrengendste, erspart. Hier hat uns Trevor ein paar instructions gegeben und wir haben uns für unseren ride vorbereitet. Zu erst einmal musste ich mich mit der etwas gewöhnungsbedürftigen Gangschaltung auseinander setzten. Trevor hat uns dann mit dem notwendigen Equip ausgestattet: Dazu gehörten Handschuhe, natürlich ein Helm und eine Schutzbrille wegen der vielen Büsche und Äste die uns durch Gesicht peitschen werden. Dort wo Vicki uns hin gebracht hatte war das Ende der Straße auf der wir fuhren und vor uns befand sich ein Gate hinter dem eine Schotterstraße begann. Ich glaube alle drei von uns waren fest davon ausgegangen dass hier unser Weg beginnen würde aber vollkommen unerwartet ist Trevor, welcher natürlich an der Spitze war, plötzlich noch vor dem Gate nach links abgebogen in die Büsche hinein. Wir hatten natürlich keine Ahnung was uns hier erwarten würde aber eine Wahl hatten wir natürlich auch nicht also sind wir ihm Hals über Kopf in die Büsche gefolgt. Sofort ging es steil bergab und wir sind nur auf einem sehr schmalen Pfad gefahren an deren Seite entweder Dornbusche oder ein tiefer Abhang war. Wir fuhren von Anfang an nur im niedrigsten Gang, der Sattel war so niedrig geschraubt, dass man ihn auch hätte weg lassen können und unser Arsch möglichst weit nach Hinten gestreckt um zu vermeiden vorne über zu kippen. Nun war es ein ständiges auf und ab, mal ging es steil bergauf sodass man sich zu Tode treten musste, meistens ging es aber so steil bergab, dass man die Rückradbremse so sehr gedrückt hat, dass sich seine Hand verkrampft hat und man die Vorderradbremse kontinuierlich gepumpt hat. Schon nach wenigen Minuten Fahrt lief mir der Schweiß im Gesicht herunter sodass der Staub, der vor mir aufgewirbelt wurde, sich an meiner Brille verklebte und meine Sicht immer beschränkter wurde. Trotzdem war ich mehr als glücklich dass wir Schutzbrillen hatten, da uns ständig wieder Äste durchs Gesicht und über den Körper peitschten. Als wir nach einer ziemlich rasanten Fahrt die erste Pause einlegten konnte ich riechen dass wir unsere Bremsen an bereits an ihre Grenzen getrieben hatten und man hätte sich wegen der Hitze wahrscheinlich nicht einmal anfassen können. Auch wenn wir bis zu unserer ersten Pause nur etwa 10 Minuten gefahren waren, waren wir komplett außer Atem und unsere trockenen Kehlen haben nach Wasser geschrien. Je weiter wir auf unseren Mountainbikes vorankamen, desto abenteuerlicher wurde der Track. Immer häufiger mussten wir absteigen und unsere Fahrräder tragen, weil etwa ein umgefallener Baum den Weg versperrt hatte, weil wir einen Fluss überqueren mussten oder über einen Zaun klettern mussten. Teilweise gab es nicht einmal mehr einen Pfad und wir mussten mitsamt unseren Rädern durch Gebüsche kriechen und Abhänge hinunter klettern. Alleine hätten wir den richtigen Weg niemals gefunden, hatten also volles Vertrauen in Trevor, dass er auch weiß wo er uns hinführt. Nach einer wilden Fahrt und einigen Pausen waren wir auf der Spitze eines Hügels angelangt von wo aus wir auf Pataua und die umliegenden Hügel und Berge schauen konnten. Ab diesem Punkt wurde der Weg wieder um einiges einfacher bis der Pfad bald zu einem Schotterweg wurde welcher uns zum Fuße des Berges, auf die Wiesen der Tahi-Farm führte. Wie vorher mit der Farmerin vereinbart, sind wir hier von unseren Rädern abgestiegen, um ihre Pferde auf der Wiese nicht zu verschrecken. Obwohl wir uns möglichst ruhig und langsam bewegt hatten haben uns die Pferde bald bemerkt und kamen überaus neugierig zu uns gelaufen. Da sie uns den Weg versperrten hatten wir keine andere Wahl als genau das zu tun was die Pferde auch mit Sicherheit von uns wollten. Wir mussten sie also als Weg-maut ein wenig mit Gras füttern und sie streicheln bis sie uns passieren ließen. Von der Tahi-Farm aus mussten wir nur noch die Straße zurück nach Pataua reinfahren. Das war Adrenalin pur !
















Als wir vollkommen erschöpft und ausgepowert wieder zu unserer Badge gekommen waren, hatte Vicki in der Zwischenzeit einen Auflauf gemacht und wir haben uns über das Essen gestürzt wie Verrückte. Nach nur einer kurzen Pause sind wir aber auch wieder raus da es schon Mittag war und wir nur noch knapp eine Stunde hatten um mit dem Boot auf den Fluss zu gehen. Dieses Mal ist auch Vicki mitgekommen. Da sie ein wenig übergewichtig ist hatte sie Schwierigkeiten auf den Biskuit aufzusteigen also bin ich mit ihr ins Wasser gehüpft um ihr zu helfen. Als wir es dann endlich geschafft hatten auf den Biskuit aufzusteigen ist Trevor natürlich deutlich langsamer gefahren als wir normalerweise fahren würden. Wir sind noch nicht einmal vom Biskuit gefallen, was eigentlich sein muss, wie ich finde. Wenn man nicht vollgas gibt, und in jeder Kurve nicht richtig kämpfen muss um sich irgendwie noch am Biskuit zu halten, hat man den Adrenalinkick einfach nicht an den wir fast schon gewöhnt sind. Trotzdem hatten wir wieder unglaublich Spaß, leider konnten wir heute nur knapp eine Stunde auf dem Fluss verbringen bis das Wasser zu niedrig wurde.
Um den Tag auch bis zum Ende auszuschöpfen hatten wir noch eine Sunset-Surfsession. Erst hiernach konnten wir uns voll und ganz mit diesem Tag zufrieden geben, da wir echt jede Minute ausgenutzt hatten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen