Samstag, 24. Mai 2014

Ankunft in Bali, Kuta

Als wir mit dem Flugzeug die ersten Inseln von Indonesien erreichten waren wir schon ziemlich am staunen. Viele kleine grüne Inseln umgeben von wunderschönem blauem Meer und immer wieder haben Vulkane aus den Wolkendecken heraus geguckt. Beim Landen in Bali konnten wir aus dem Flugzeug aus riesige, perfekt brechende Wellen und Surfer direkt neben der Landebahn sehen. Dieses Land muss einfach das Paradies zum surfen sein, wenn wir schon die ersten Surfer direkt am Flughafen sehen konnten. Der Flughafen hatte einen sehr interessanten Baustil. Alles war sehr modern und zwischendurch waren immer wieder historische, traditionelle Bauelemente, wie riesige Torbögen und Statuen zu finden.
Die ersten Inseln von Indonesien

Der "Kuta Reef Break" direkt neben der Landebahn

Der schöne Flughafen von Bali

Ähnlich wie auch in Thailand haben auf uns schon hungrig die Taxifahrer gewartet. Wir haben zu den ersten erst einmal nein gesagt und sind weiter gegangen bis wir mit einem einen guten Preis abmachen konnten, welcher nur noch die Hälfte von dem des ersten war. Von Denpasar aus, wo wir gelandet sind, haben wir uns von dem Taxi nach Kuta zum Kumala Indah II bringen lassen, das Hotel, was uns der Engländer empfohlen hatte. Auch der Verkehr ist hier sehr ähnlich wie in Thailand, ich würde sogar sagen noch etwas schlimmer, da es hier keine Verkehrsschilder- oder Regeln gibt. Ebenfalls hat man gleich gemerkt, dass Bali die Hauptinsel von Indonesien sein muss, da Kuta wirklich von Touristen überrannt ist und es ist noch nicht einmal Saisonbeginn. Auf Bali gibt es unglaublich viele kleine Gebetsstätten und Schreine, welche aussehen wie kleine Mineaturmodelle von Tempeln. Diese sind wirklich an jeder Straßenecke zu finden und sind immer mit reichlich Blumen und kleinen Körben beschmückt. Nachdem wir durch den dichten Verkehr in Kuta hindurch waren kamen wir an die Straße, welchen direkt am Strand verläuft. Ein großes Tor im typischen Indonesien-Stil hat den Eingang zum Strand gebildet und beim hindurch blicken konnte man schon die Kokosnusspalmen am Strand und die Wellen sehen.
Der Eingang zum Strand

An dieser Straße ist ein Restaurant neben dem anderen, viele Hotels und sogar ein Bali Hardrock Cafe. Ein Stück die Straße hinunter, sind wir bei einem der vielen Mini-Marts von Bali nach rechts in eine kleine Seitenstraße eingebogen in der sich unser Hotel befand. Das Kumala Indah II sieht aus wie ein alter Tempel. Überall gibt es Säulen, kleine Torbögen und Gebetsstätten. Den ganzen Tag sind die Frauen hier damit beschäftigt kleine Körbe aus Blättern zu bauen und diese mit Räucherstäbchen und kleinen Opfergaben für den Hindu-Gott zu bestücken und rund um das Grundstück zu verteilen.
tägliches Ritual um den Hindu-Gott zu ehren.

Kleine Statuen werden mit Kleidung und anderen Schmuckstücken verziert

Für ein Zimmer mit Ventilator und eigenem Badezimmer bezahlen wir hier 125.000 was pro Kopf umgerechnet 4 Euro sind. Das Frühstück ist dabei inklusive. Jeden Morgen bekommen wir hier entweder Kaffee oder Tee, und der Kaffee ist hier wirklich weltklasse, und ein Bananensandwich. Da uns das Frühstück hier so gut gefällt haben wir mit Nyoman, einer der freundlichsten Leute hier im Hotel, abgemacht, dass wir jeden Morgen jeder 3 Toast extra bekommen für insgesamt 25.000. Frühstück gibt es in einem kleinen Garten in dem auch unser kleines Häuschen steht in dem wir wohnen. Wenn man von einem zum anderen Ende des Gartens läuft sieht man jedes mal mindestens 2 Eichhörnchen. Schnell ist uns aufgefallen, dass es in diesem Ort jeden Tag der Woche Party gibt und auch aus jedem anderen Hotel Abends immer laute Musik dröhnt. Besonders in der parallel liegenden Legian-Street ist es jeden Abend voller, Party-wütiger Touristen. Glücklicherweise scheint unser Hotel der einzige ruhige und entspannte Ort im ganzen Ort zu sein.
Unser Zimmer in der zweiten Etage

Häuserfassaden unseres Hotels

Das Komala Indah II sieht aus wie ein alter Tempel - wunderschön

In den Türen ist ganz besonders viel Detail zu finden. Aus Holz geschnitzt und mit Gold faziert ist dies eine ganz besonders schöne Eingangstür zu einer gewöhnlichen Wohnung


Die Dächer des Komala Indah II

Torbogen zu anderem Bereich und Garten des Hotels

Der Garten und Pavillon unter dem es Frühstück gibt
Frühstück - Bananatoast, Tee und Kaffee

Nachdem wir im Hotel eingecheckt waren sind wir gleich zum Strand gegangen um surfen zu gehen. Wir haben genau die Zeit im Jahr erwischt, in der die größten Wellen überhaupt nach Bali kommen. Außerdem war es kurz vor Vollmond also war es echt am pumpen. Weiter draußen brechen durchgehend 2-3 Meter große Wellen und die Strömungen sind extrem stark. Wir haben hier einen Amerikaner kennen gelernt, welcher zur Abkühlung nur bis zur Hüfte tief ins Wasser gegangen ist. Die Strömungen waren jedoch so stark, dass er so aufs Meer heraus gezogen wurde ohne dass er was hätte machen können. Er hat sich dann an dem Surfboard von einem Surfer festgehalten und hat sich von ihm zurück zum Strand ziehen lassen. Wenn man hier bei starken Strömungen ohne Surfboard ins Wasser geht kann es ganz schnell gefährlich werden. Allein am Kuta Beach sollen jedes Jahr bis zu 100 Leute ertrinken!! Das wären also fast jeden dritten Tag ein Toter. Unglaublich. Allerdings sind hier am Strand auch so viele Leute wie nirgendswo anders in Bali. Besonders zu Sonnenuntergang ist der Strand immer proppe voll mit Touristen, welche immer wie verrückt schreien wenn mal eine Welle etwas weiter an den Strand kommt und ihre Füße dann nass werden. Merkwürdiger Weise sind es fast nur asiatische Leute, welche sich zum Sonnenuntergang an den Strand begeben. Es gibt immer große Gruppen welche das selbe T-Shirt tragen und die meisten Frauen haben Kopftücher auf. Einmal sind Lennert und Ich Abends über den Strand gelaufen und wurden gleich zur richtigen Attraktion weil wir aus einem westlichem Land kommen. Wir wurden gleich von mehreren Gruppen von Leuten angesprochen ob sie mit uns zusammen ein Bild haben können. Meistens waren wir mindestens einen Kopf größer als die anderen auf dem Bild und wir kamen uns ziemlich cool vor mit unseren Surfboards unter dem Arm.

geparkte Mopeten vorm Strand

Uhhhh white boy

Sonnenuntergang am Kuta Beach - Immer gut besucht

Wie auch sonst in jedem anderen Land in Asien wir man auch hier von allen möglichen Leuten angesprochen. Einmal am Strand musste ich nicht einmal bis 5 zählen bis mich der nächste angesprochen hat ob ich ein Surfboard ausleihen möchte.. Als mich der 12. ansprach hatte ich dann auch genug und bin vom Strand runter gegangen. Aber hier ist es nicht viel anders. Vor jedem Restaurant, Tattooladen, Klamottengeschäft oder Club stehen Leute die einen versuchen etwas anzudrehen. Dann gibt es noch eine Menge Leute die mit Mopeten herum fahren und einen fragen wohin man möchte und einen dann für Geld fahren möchten. Außerdem wurden wir hier fast jeden Abend von Drogendealern angesprochen, welche einem wirklich alles verkaufen wollen. Uns wurden sogar schon harte Drogen wie Crack und Meth angedreht. Die meisten wollen einen aber nur Marijuana verkaufen, was man aber auf keine Fall machen sollte, da viele Drogendealer mit der Polizei zusammen arbeiten. Wenn man also was kauft steht in der nächsten Sekunde schon die Polizei neben einem und damit ist hier nicht zu spaßen. Von mehreren Leuten haben wir hier schon gehört, dass man für ein Tütchen Gras hier ganz schnell im Gefängnis landen kann und die Gefängnisse hier auch schon voll mit weißen Leuten sind. Mitten in der ersten Nacht sind wir beide wach geworden weil wir beide Bauchschmerzen und Durchfall hatten, was wohl noch ein Nachbeben vom thailändischem Essen war. Eigentlich wollten wir am zweiten Tag Kuta schon verlassen aber es ging uns dann doch zu schlecht und wir sind noch eine weitere Nacht hier geblieben. Am nächsten Tag haben wir uns dann Roller für umgerechnet 2,50 am Tag ausgeliehen. Nyoman hat uns erklärt wie man mit den Dingern fährt und wir sollten eine Runde probefahren ob wir alles verstehen. Lennert hat gleich den Fehler gemacht und zu viel Gas gegeben. Wenn man das macht fällt man nach hinten und versucht sich mit aller Kraft am Lenker festzukrallen wodurch man dann noch mehr Gas gibt uns so in einen Teufelskreis gerät. Fast wäre Lennert so in die nächst beste Mauer hinein gefahren, konnte aber grade noch rechtzeitig abbremsen. Sprit bekommt man an jedem kleinen Stand oder Laden. Benzin ist hier immer in Absolut-Vodka und anderen Schnapsflaschen abgefüllt zu kriegen und volltanken kostet einen so um die 1,50 €. Mit den Rollern kam auch noch eine Surfboard-Halterung an der Seite. Ziemlich cool! Unser erster Trip mit den Mopeten sollte dann ein Tagesausflug nach Ubut in den Affenwald werden. Gleich haben wir bemerkt wie gefährlich es ist hier im Straßenverkehr teil zu nehmen. Wie ich vorher schon erwähnt hatte gibt es hier keine Schilder oder Verkehrsregeln. Jede Straßenkreuzung ist immer wieder eine neue Herausforderung und meistens hat derjenige, der am meisten hupt, dann Vorfahrt. Besonders die Leute mit Mopeten, und das sind definitiv die meisten hier, fahren wie sie wollten und mogeln sich überall hindurch. Auch wir haben uns dem Fahrstil hier schnell angepasst und sind mit unserem fahrbaren Untersatz über Bürgersteige geheizt, durch Fußgängerzonen oder verkehrt herum in Einbahnstraßen gefahren. Hier haben wir sogar noch verücktere Sachen gesehen als in Thailand. Einmal haben wir einen Rollerfahrer gesehen, welcher ein Fenster auf seinem Fußbrett transportiert hatte welches zu beiden Seiten etwa einen Meter vom Roller herausragte. Wir hatten uns schneller verfahren als gedacht und haben dann einen Mann gefragt wie man zum Affenwald kommt. Der hat uns dann aber gesagt, dass es ziemlich kompliziert ist dort hin zu finden und hat uns gleich davon abgeraten, da die Locals dort die Affen dazu trainieren von Touristen Wertsachen wie Schmuck, Geldbörse und Kameras zu klauen.
Da ich mich die letzten Tage nur von Bananen ernährt hatte ging es mir am nächsten Tag dann wieder viel besser. Als wir morgens noch eine Surfsession eingelegt hatten bevor wir aufbrechen wollten, hat sich dort um 7 eine Morgengymnastik-Gruppe getroffen und zu lauter Musik ihre Übungen gemacht. Das hat mich einfach so sehr verstört dass wir so schnell es ging unsere Rucksäcke mit dem Nötigsten gepackt haben, unsere Surfboards am Roller befestigt haben und dann Kuta verlassen haben zur Halbinsel Bukit im Süden von Bali.

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