Mittwoch, 21. Mai 2014

Bangkok Dangerous

Am Samstag sind wir sehr früh aufgestanden um so viel am Tag zu schaffen wie es nur geht. Die Khoa San Road war um diese Uhrzeit vollkommen leer, alles ist voller Müll und Katzen und Hunde streunern über die Straßen um die Essensreste und anderen Müll zu essen. Es hat nicht lange gedauert bis uns ein Tuk Tuk-Fahrer zu einer "sehr billigen" Stadttour eingeladen hat. Für 200 Baht hat er uns zu unserem ersten Stopp, einer Tempelanlage und dem berühmten "Standing Buddha" gebracht. Die 14 Meter hohe Buddha Statue ragt weit über die Dächer der Tempelanlage. Mit unserem Fahrer haben wir dann zusammen an einem kleinen Stand für sehr wenig Geld eine Nudelsuppe zum Frühstück gehabt. Weiter ging es, für wieder 200 Baht, zu einem Steg an dem wir zu einer Bootstour überredet haben. Hierfür haben wir jeder 1000 Baht bezahlt und die Rundtour ging insgesamt eine Stunde. Vom Hauptfluss, an wessen Ufer viele Tempel standen, sind wir in einen kleinen Nebenfluss gefahren. Die Häuser und Holzbarraken waren hier sehr zerfallen und teilweise, auf Grund des morschen Holzes, extrem schräg. Im Fluss waren komischer Weise unglaublich viele Fische. Als wir einen Mann dabei beobachtet hatten wie es ein Stück Brot ins Wasser geworfen hatte kamen gleich an die Hundert Fische an die Oberfläche. Das ganze Wasser war plötzlich aufgewühlt und hat sich bewegt. Etwas weiter den Fluss entlang haben wir am Flussufer ein riesen Reptil gesehen, welches aussah wie eine übergroße Eidechse. Nach dem wir durch den kleinen Fluss durch waren, kamen wir wieder an den Hauptfluss, wo die Bootstour dann auch schon zu Ende war. später am Tag haben wir herausgefunden dass man für eine Bootstour normalerweise maximal 38 Baht bezahlt. Aber ich denke, dass so gut wie jeder Tourist an seinem ersten Tag in Bangkok mindestens ein mal abgezogen wird bevor man sich etwas besser auskennt und weiß wie die Leute hier ticken. Weiter ging es mit dem Tuk Tuk zu einer Touristen-Information. Wir hatten garnicht danach gefragt sondern wurden hier einfach her gebracht. Da wir aber nicht wirklich wussten was wir noch so in Thailand machen wollten und was es hier überhaupt zu sehen gibt dachten wir uns, dass eine Touri-Info eigentlich ganz gut für uns wäre um einen Plan für die nächsten Tage zu haben. In der Touristeninfo konnte allerdings kaum jemand richtig Englisch sprechen und die Frau mit der wir geredet haben war extrem unfreundlich zu uns. Als wir ihr gesagt haben, dass wir noch nicht wirklich wissen was wir hier machen können oder wollen, hat sie uns gesagt, dass Leute wie wir ihren Tag versauen und wir uns entscheiden sollen was wir machen wollen. Als die Frau uns dann tatsächlich angefangen hat zu beleidigen haben wir den Laden gleich wieder verlassen und das weite gesucht. So langsam hatten wir genug von der ganzen Sache und haben dem Tuk Tuk Fahrer gesagt er solle uns zum Siam Centre fahren. Hier hat er uns dann förmlich mitten auf der Straße rausgeschmissen und ist davon gedüst. Das Siam Centre ist eines der größten Einkaufszentren der Welt und ist extrem luxuriös. Durch einen Teil des Einkaufszentrums ist ein ganzer Fluss gegangen und im untersten Stockwerk gibt es ein riesen Aquarium mit Haien und anderen Fischen. Im obersten Stockwerk befindet sich ein riesen Kino-Komplex in dem man ein eigenes Bett mit Decke bekommt. Einkaufen können hier glaube ich wirklich nur reiche Leute. Neben Armani-Anzügen, Luis Vuitton Handtaschen und Rolex Uhren gibt es hier sogar ein Laden in dem man Maseratis kaufen kann. Irgentwie war es für uns ganz angenehm von dem ganzen Müll und Lärm der Stadt wegzukommen und hier ein wenig zu entspannen. Die meiste Zeit haben wir uns jedoch im McDonalds aufgehalten, da es hier immer schhön kühl war und es W-Lan gab. Hier haben wir etwas recherchiert und nach einem Ort gesucht zu dem wir hinwollen. Schnell haben wir heraus gefunden dass es in Thailand absolut keinen Surf gibt und dass man hier bis auf Tempel besichtigen, an die Strände nach Südthailand gehen und Party machen nicht viel machen kann. Ziemlich spontan haben wir uns dann dazu entschieden nach Indonesien zu fliegen. Als nächstes sind wir zu einem Reisebüro im Siam Centre und haben uns nach Flügen nach Bali informiert. Der Preis schien uns ein wenig hoch zu sein also wollten wir Flughafen und dort direkt bei einer Fluggesellschaft nachfragen. Weit sind wir jedoch nicht gekommen da man Lennert nicht in den Skytrain (S-Bahn) gelassen hat, weil er Barfuß war. Also sind wir zurück zur Khao San Road und zum Anzugladen zurück wo Lennert seinen Anzug-Modell probiert hat. Der Anzug war bereits ziemlich gut für ihn zurecht geschnitten worden und passte ihm ziemlich gut. Fertig würde der Anzug aber erst in ein paar Wochen sein, wir würden ihn also am Ende unseres Trips abholen. Nicht weit entfernt haben wir ein anderes Reisebüro gefunden und haben hier Flüge nach Bali schon etwas billiger angeboten bekommen. Der Preis hat uns schon besser gefallen und wir haben schon so gut wie zugesagt und gesagt dass wir heute Abend wiederkommen würden um die Flüge dann zu buchen. Kaum hatten wir das Reisebüro verlassen hat uns ein Tuk Tuk Fahrer angesprochen und gesagt er würde uns eine Stadtrundfahrt für 20 Baht geben. Lennert hatte auf Grund des Preises gleich bedenken bekommen dass der Tuk Tuk Fahrer uns in eine Gasse fahren würde und wir dort überfallen werden. Als wir beim ersten Tempel angekommen waren, wo das Tuk Tuk uns hingebracht hat, hat Lennert sich dann gleich umgeschaut ob es einen zweiten Ausgang gibt um zu fliehen und war am überlegen über die Mauer der Tempelanlage zu flüchten. Glücklicherweise haben wir dann aber einen Einheimischen getroffen welcher uns ein Reisebüro empfohlen hat, welches wesentlich seriöser und billiger sein soll als die ganzen Touri-Abzocken. Von unserem Tuk Tuk Fahrer haben wir uns dann gleich als nächstes zu dem Reisebüro fahren lassen und sind auch tatsächlich dort angekommen anstatt in einer dunklen Gasse zu landen. Hier sind wir auf sehr nette Leute getroffen, welche auch fließendes und gutes Englisch sprachen. Einer der beiden Angestellten kam aus Neuseeland und hat uns gleich ein paar Tipps zum surfen in Indonesien gegeben aber uns auch gewarnt vor den vielen Riffs, den großen Wellen und den starken Strömungen. Einige seiner Kumpels seien kürzlich erst aus Indonesien wieder gekommen und hatten überall am Körper Schürf- und Fleischwunden von den Corallenriffen. Der andere Angestellte war ein Inder welcher in den USA studiert hat und desswegen auch perfekt Englisch spricht. Bei ihm haben wir uns dann nach einem Flug nach Bali erkundigt und ein noch weit aus billigeres Angebot bekommen. Da die Preise aber jeden Tag variieren können haben wir gleich zugeschlagen und die Flüge gebucht. Da das Reisebüro dadurch keinen Profit von uns gemacht hat sondern uns nur aus reiner Freundlichkeit geholfen hat haben wir gleich noch eine Tour in einen Nationalpark für den übernächsten Tag dazu gebucht. Weiter ging es mit dem Tuk Tuk. Die Stadttour war hiermit allerdings beendet und das Tuk Tuk hat uns nun tatsächlich in eine dunkle Seitengasse gefahren. Hier war ein kleiner Anzugladen versteckt, welcher der Sponsor des Tuk Tuks war. Nun wurde uns also bewusst warum der Preis für die Stadttour so billig war. Es scheint hier echt hinter jeder Sache ein Hacken zu stecken. Man hat uns also in den Laden hinein geführt und hat uns erstmal ein Bier gegeben und uns einen Sitzplatz angeboten. Man war mal wieder übertrieben freundlich zu uns, jedoch auch eine gespielte Art, und es war für die gleich eine Selbstverständlichkeit dass wir auch tatsächlich einen Anzug kaufen wollten und man hat uns gebeten eine Farbe auszusuchen. Wir haben gleich gesagt, dass wir keinen Anzug brauchen und auch nicht das Geld dafür haben aber die Leute haben immer mehr auf uns eingeredet und uns richtig in die Enge gedrückt. Irgendwann haben die so absurt lächerliche Angebote gemacht, dass sofort klar war wie schlecht die Qualität sein muss. Ich musste fast anfangen zu lachen als einer zu mir meinte: "If you dont like Suit, we give you double the money back". Außerdem sollten die Anzüge ganze 5 Jahre Garantie haben und wenn der Anzug in Deutschland kaputt ginge könnten wir einfach ein Bild davon machen und es dem Laden per E-mail zu schicken und man würde uns dann einen neuen Anzug umsonst nach Hause liefern lassen... Natürlich. Nach weiterem Verneinen wurden die Leute dann plötzlich extrem unfreundlich. Man hat uns gesagt, dass wir nur gekommen wären um umsonst Bier zu bekommen, sie haben uns in deren Sprache beleidigt und man hat uns gesagt dass wir deren Tag vermiest haben. Wie schon so oft zuvor haben wir empört den Laden verlassen. Unser Tuk Tuk vor der Tür war plötzlich verschwunden und es war mittlerweile dunkel geworden. Die Leute aus dem Laden sind und nach draußen gefolgt, haben weiter auf thailändisch geflucht und sich eine Zigarette angesteckt. Als wir gefragt haben wo unser Tuk Tuk sei, haben die gesagt dass es nur tanken ist. Wir haben den Leuten natürlich kein Stück mehr vertraut und ich habe meine Feuste schon geballt gehabt aus Angst dass man uns gleich versuchen würde auszurauben. Ein Mann, welcher angeblich der Chef gewesen sein soll, hat uns dann nochmal in den Laden reingedrängt um uns nochmals ein besseres Angebot zu machen, weil wir "very good friend" waren. Und nochmals haben wir nein gesagt und sind wieder hinaus gegangen. Nun war zum Glück auch unser Tuk Tuk wieder da und der Mann hat uns nach Hause gefahren. Nach so vielen Erfahrungen an unserem ersten Tag in Bangkok waren wir verdammt erschöpft und sind nach einer Mahlzeit auch gleich schlafen gegangen.

Vom betrügerischen Tuktuk-Fahrer am frühen Morgen aufgegriffen

Standing Buddha - Der Buddha leuchtet schon während es unter den Dächern noch dunkel ist.

Die Füße sind alles was man unter den Dächern sehen kann


Nudeln als einfaches aber billiges Frühstück

Mehr Fische als Wasser...

Snacks und kühle Getränke vom Händlerboot


Siam Center

Lennert im Anzugladen

Khao San Road bei Nacht

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